Zettelkasten

CORE-H

Unser Projekt CORE-H (Collaborative Open Research Environment for the Humanities) verfolgt die Verwirklichung einer Vision einer kollaborativen, offenen Forschungsumgebung für die Geisteswissenschaften. Dabei soll der Forschungsprozess als computerunterstützter Workflow von der Quellenrecherche über die Aufbereitung der Quellen als Daten hin zur Analyse dieser Daten neu organisiert werden.
Zettelkasten
Foto: Niklas Luhmann-Archiv, Universität Bielefeld

Impulsprojekt, gefördert durch das Thüringer Landesprogramm „Pro-Digital“ (Laufzeit 2020 – 2021)

Bearbeiter: Prof. Dr. Clemens Beckstein, Apl. Prof. Dr. Robert Gramsch-Stehfest, Dr. Christian Knüpfer, Clemens Beck, M.A.

Netzwerk von Annaten-Zahlungen an die päpstliche Kurie unter Papst Sixtus IV. (1471-1484)

Abbildung: MEPHISTO, CC BY 4.0

In einem ersten Projektschritt sollen die Anforderungen an die Forschungsumgebung für geschichtswissenschaftliche Themenstellungen konkretisiert und einzelne Funktionalitäten prototypisch implementiert werden. Nach außen präsentiert sich die Forschungsumgebung für die BenutzerInnen als ein „digitaler Assistent“, bei dem wir uns an einem berühmten analogen Prototypen – dem „Luhmannschen Zettelkasten“ – orientieren, und soll folgende Anforderungen erfüllen:

Kollaboration: Teamarbeit beim Bearbeiten eines Wissensbestandes wird ermöglicht.

Offenheit: Art und Struktur der zu repräsentierenden Sachverhalte ist flexibel.

Nachnutzbarkeit: Ein einmal aufgearbeiteter Wissensbestand ist leicht adaptierbar für andere Fragestellungen.

Anpassbarkeit: Für spezifische Forschungsaufgaben entwickelte Algorithmen lassen sich einbinden, etwa Import- und Exportfilter oder Analyseverfahren. Importfilter erlauben die semi-automatische Integration anderer Repositorien; Exportfilter machen das repräsentierte Wissen für externe Nutzung verfügbar.

Transparenz: Die Herkunft jedes Sachverhaltes ist nachvollziehbar. Dies impliziert die Protokollierung von Änderungen am Wissensbestand und die Generierung von Erklärungen für abgeleitete Sachverhalte und führt zur erheblichen Verbesserung der Nachvollziehbarkeit der publizierten Erkenntnisse sowie des Forschungsprozesses selbst.

Konsistenz: Vorzusehen ist die Möglichkeit, widersprüchliche Informationen gegeneinander zu stellen und automatisiert kenntlich zu machen. Kommentarfunktionen und eine Versionsverwaltung erleichtern den NutzerInnen die schrittweise Weiterentwicklung des Wissensbestands.

Ergonomie: Es gibt komfortable Möglichkeiten, im Wissensbestand zu navigieren, für eine Fragestellung relevante Sachverhalte zu ermitteln und diese Sachverhalte strukturiert für die weitere Bearbeitung aufzubereiten.

Briefnetzwerke Johannes Ecks und Philipp Melanchthons in vorreformatorischer Zeit

Abbildung: MEPHISTO, CC BY 4.0

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